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Die Teck


Letzte Aktualisierung: 27.02.2012

Der Teckberg, viel besuchtes Naherholungsgebiet südlich von Kirchheim unter Teck, erhebt sich als langgezogener, schmaler Bergrücken zungenartig vor dem eigentlichen Albkörper. Der Teckberg steht in weiten Teilen unter Naturschutz. Die Vielfalt der Biotope hat einen hohen Artenreichtum zu Folge.

Die Burg Teck.
Die Burg Teck. © Marko Leson

Nach oben Der Teckberg

Der Teckberg, viel besuchtes Naherholungsgebiet südlich von Kirchheim unter Teck, erhebt sich als langgezogener, schmaler Bergrücken zungenartig vor dem eigentlichen Albkörper. Von Bissingen aus betrachtet, steigt der Teckberg von Norden nach Süden vergleichsweise sanft an. Am Hörnle (602 m NN) erfolgt eine kurze Unterbrechung des Anstiegs. Die dortige Verebnung mit dem sich hier befindlichen Parkplatz ist einer der zentralen Ausgangspunkte, um die restlichen Meter auf den Berggipfel (775 m NN) mit der Burg Teck zu Fuß zurückzulegen.

Der Hohenbohl ist quasi der Zwilling des Hörnles. Beide „Vorberge” sind ehemalige Vulkanschlote und damit Zeugen des „Schwäbischen Vulkans”. Leicht wellig fällt der Bergrücken nun nach Süden zunehmend ab und erreicht am Sattelbogen seine schmale Verbindungsstelle zum Albkörper.

Von Bissingen aus kann man die Teck nur erwandern, von der anderen Bergseite aus verläuft bei Owen eine Straße die Teck hinauf. Drei Parkplätze (Hohenbohl, Hörnle und Bölle) auf ca. ½ bzw. ¾ der Strecke erleichtern den verbleibenden Aufstieg zur Teck. Die meisten Besucher nutzen einen der beiden höchstgelegenen Parkplätze, um einen Spaziergang zur Burg Teck zu machen. Über einen breiten, moderat ansteigenden Forstweg, der Tecksteige, gelangt man schnell zur Burg. Hier befindet sich auch ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins.

Nach oben Naturschutzgebiet Teck

Der Teckberg steht in weiten Teilen unter Naturschutz. Das Schutzgebiet umfasst den bewaldeten Höhenzug sowie die vorgelagerten Heideflächen. Nicht eingeschlossen sind die ausgedehnten Obstwiesen.

Die Vielfalt der Biotope hat einen hohen Artenreichtum zu Folge. Laut (1) wurden 464 Pflanzenarten, davon 17 Orchideenarten und 56 Brutvogelarten festegestellt.

Frühlings-Enzian
Der Frühlings-Enzian - man findet ihn auf den der Teck vorgelagerten Magerrasen © Marko Leson

Der Teckberg ist von einem breiten Streuobstwiesengürtel umschlossen. Ähnlich wie an der Limburg ist ein Besuch zur Zeit der Obstblüte am spektakulärsten. Hier kann man beispielsweise den Halsbandschnäpper beobachten.

Weiter bergauf schließen sich primär auf der West/Süd-West Seite des Berges Heideflächen an. Aber auch der Hohenbohl ist bis auf einen Kiefernschopf weitgehend kahl und das Hörnle besteht ebenfalls zu einem guten Teil aus Magerrasen. Die Heideflächen sind durchzogen von kleineren Heckenriegeln und solitären Bäumen. Wacholderheiden wie wir sie an anderen Orten der Schwäbischen Alb finden, gibt es am Teckberg nicht wirklich. Nur an vereinzelten Stellen beispielsweise unterhalb des Gelben Felsens oder in der Nähe des Sattelbogens finden sich kleine Flächen mit Wacholder.

Nach oben Bewaldete Höhe

Der Bergrücken selbst ist bewaldet. Deutlich erkennbar sind die Unterschiede in der Vegetation je nachdem ob man sich auf der West- oder Ostseite des Berges befindet.

Nicht unweit der Burg hat die Naturschutzverwaltung eine Informationstafel aufgestellt, die über die verschiedenen Waldgesellschaften (2) informiert, die an der Teck vorkommen. Das sind

  • Seggen-Buchenwald
  • Waldgersten- Buchenwald
  • Linden-Ulmen-Ahorn Wald
  • Lerchensporn-Wald
  • Steinsamen-Eichenwald

Als Waldgesellschaft bezeichnet man das gemeinsame Vorkommen von Pflanzenarten, die sich bei bestimmten Standortbedingungen im Wald einfinden. Die Tafel gibt einen guten, kurzen Einblick in die Artenzusammensetzung und wo man welche Gesellschaften am Teckberg erwarten kann. Eine Waldgesellschaft allerdings korrekt anzusprechen, ist sicherlich eher etwas für den botanisch oder forstlich Vorgebildeten.

An einem einfachen Beispiel möchte ich erläutern, wie man die Vielfalt der Lebensräume erkennen kann, auch wenn man den Blick zunächst nur auf die den meisten Menschen bekannten Baumarten richtet.

Vom Sattelbogen aus kann man über den mit dem Wanderzeichen Roter Pfeil markierten Wanderweg zu der oben genannten Tafel kommen. Auf dem Weg dorthin durchschreiten wir einen Wald, dessen Baumartenzusammensetzung ständig wechselt.

Der zunächst stark von der Buche dominierte Wald wird zunehmend eichenreicher, auch andere Laubholzarten wie Linde, Esche oder Ahorn treten hinzu. Der Eschenanteil nimmt kurz darauf signifikant zu. Ebenfalls finden wir eine ausgeprägte Strauchschicht. Ab der Schutzhütte – ungefähr auf halber Strecke – übernimmt die Buche wieder die Vorherrschaft. Im weiteren Verlauf erkennen wir aber bald, das gerade zu unserer Linken, wo es steil bergab geht, die Bäume immer mattwüchsiger und krüppeliger erscheinen. Ein typisches Zeichen, das die Standortverhältnisse sich verschlechtern. Hier an der Teck bedeutet das, das der Standort heißer und damit trockener geworden ist. Die Eichen nehmen wieder zu. Ganz anders die Vegetation, wenn wir auf dem Bergrücken sind. In der Nähe des gelben Felsens können wir die Unterschiede direkt sehen. Bergab trockene Biotope mit einem hohen Eichenanteil und auf dem Bergrücken, wo das Gelände mehr oder weniger eben ist, viele Eschen.

Wandert man auf der Ostseite der Teck bergab, dann fällt einem der Unterschied noch deutlicher auf. Die Buche ist die alles dominierende Baumart und bildet an etlichen Stellen Hallenbestände, also Bestände mit keiner oder nur gelegentlich, schwach auftretender Strauchsicht. Steigt man über den Sattelbogen Richtung Bissingen auf der Ostseite des Teckberges ab, durchwandert man eine beeindruckende Allee von alten Linden und Rosskastanien.

Nach oben Höhlen

Die Schwäbische Alb ist ein Karstgebirge. So bleibt es nicht aus, das auch der Teckberg die ein oder andere Höhle aufweist. Da gibt es zum Beispiel unterhalb der Burg das Sybillenloch. Hier wurden etliche Skelette eiszeitlicher Tiere gefunden. Spannend ist die Sage nach der das Sybillenloch vermutlich seinen Namen erhalten hat (3) .

Im Sybillenloch befand sich ein unterirdisches Schloss. In diesem Schloss wohnte Sybille, eine schöne Frau mit drei Söhnen. Sybille selbst war eine gute und wohltätige Frau, ihre Söhne aber waren mächtig daneben geraten. Böse und unleidlich bauten sie sich drei Burgen: die Dieplodsburg, die Burg Rauber und die Bug Wielandstein. Von hier aus malträtierten sie die umliegende Bevölkerung, raubten und plünderten. Sybille verging vor Gram über ihre Söhne. So kam es, das sie beschloss ihre Heimat zu verlassen. Vor einer feurigen Kutsche ließ sie große Katzen spannen, fuhr durch die Luft zu Tal und dort wo ihre Räder den Boden berührten kann man heute noch die Spuren erkennen.

Das Sybillenloch kann man von der Burg Teck aus über einen Wanderweg erreichen.

Die Sybillenspur gibt es wirklich. Deutlich erkennbar sind Unterschiede in der Wuchskraft er Vegetation (4). Nur leider ist das kein Beleg für den Wahrheitsgehalt der sagenhaften Geschichte. Des Rätsels Lösung ist schon lange bekannt. Das, was man als Sybillenspur erkennen kann, hat seinen Ursprung in zugeschütteten Gräben des alten Limes. Im Vergleich zum Umland weisen die ehemaligen Gräben einen tiefgründigeren Boden auf, so das die Bedingungen für das Pflanzenwachstum besser sind.

Nach oben Wanderungen im Gebiet

Durch das Naturschutzgebiet führt auch eine Wanderung.


Alle Bilder: © Marko Leson
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