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Historisches aus dem Naturpark Schwäbisch Fränkischer Wald


Letzte Aktualisierung: 03.04.2018

Die Spuren der Geschichte lassen sich im Schwäbisch Fränkischen Wald weit zurückverfolgen. Berühmt ist das UNESCO–Weltkulturerbe: der Obergermanisch–Raetische Limes. Bekannt sind die vielen Mühlen, die man auf dem Mühlenwanderweg erkunden und dabei einiges über die Waldgeschichte lernen kann. Die Glaserzeugung hatte um Spiegelberg herum eine große Zeit. Mit dem Glaswanderweg wird daran erinnert. In den Silberbergbau investierte der Vater des Dichters Friedrich Schiller, allerdings ohne dabei vom Glück verfolgt worden zu sein. Lebendig wird die Waldgeschichte auch am Ebnisee, dem beliebten Ausflugziel unweit von Welzheim.

Burg Hohenbeilstein.
Burg Hohenbeilstein. © Marko Leson

Weltkulturerbe Limes

Der Limes grenzte die römische Herrschaft zu den Barbaren ab. Der obergermanische Limes verläuft in weiten Bereichen schnurgerade durch den Naturpark, bis er bei Lorch abknickt und in den rätischen Limes übergeht.

An einigen Stellen kann man den Verlauf des Grenzwalls sogar noch im Gelände erkennen. Durch den Limeswanderweg ist die römische Geschichte erschlossen worden. Vorbei an restaurierten Türmen erläutern Tafeln die Geschichte dieses Bauwerks. Der Wanderweg folgt zum Teil exakt dem historischen Grenzverlauf.

Nach oben Waldgeschichte

Andere geschichtliche Spuren sind eher bescheiden und weisen keinen so hohen Bekanntheitsgrad wie der Limes auf. Die großen Ereignisse der Geschichte spielten sich woanders ab. Das Gebiet lag zu sehr abseits und hatte außer Wald und Holz nicht all zu viel zu bieten. Gerade das bietet dem Besucher die Chance, sich mit einer Geschichte zu beschäftigen, die ansonsten kaum Beachtung findet - der Waldgeschichte. Und davon gibt es im Naturpark reichlich.

Fichtenpolder
Fichtenpolder © Marko Leson

Der Waldreichtum war gleichbedeutend mit Holzreichtum. Tacitus hatte seinen römischen Lesern noch Angst gemacht vor den unheimlichen und undurchdringlichen Wäldern, wo die Germanen hausen und den Legionen des Varus eins aufs behelmte Haupt geschlagen haben. Und auch heute glaubt man häufig, dass früher alles besser war, der Mensch im Einklang mit der Natur gelebt habe. Nun, zumindest was den Wald in Mitteleuropa angeht, so trifft das nicht zu. Holz war der Allround Rohstoff - ohne Holz ging gar nichts. Hemmunglos wurde der Wald ausgebeutet. Schnell war es vorbei mit den geheimnisvollen undurchdringlichen Wäldern. Bei Waldenburg kann man sich heute noch Waldbilder anschauen, die einen lebendigen Eindruck vermitteln wozu die Übernutzung des Waldes mit anschließender oder parallel laufender Nutzung als Viehweide führen kann. Zurück blieb eher eine Park- als eine Waldlandschaft.

Das Holz wurde entweder vor Ort gebraucht oder exportiert. Im Schwäbisch Fränkischen Wald gab es so manche Hütte in der Glas gebrannt wurde. Orte wie Spiegelberg führen heute noch die einstmalige Nutzung in ihrem Namen. Alternativ wurde das Holz Richtung Ludwigsburg und Stuttgart geschafft, wo die dort lebenden Menschen und der herzogliche Hof Brennholz zum kochen und heizen brauchten. Der Ebnisee verdankt der Scheitholzflößerei, die die einzige Möglichkeit darstellte das Holz in die Ballungsräume zu bringen, seine Entstehung.

Natürlich wurde Holz nicht nur verbrannt. In den Sägmühlen trieb die Wasserkraft das Gatter an. Geradezu typisch für die Region sind die Mühlen. Der Wasserreichtum erlaubte eine erklägliche Dichte dieser frühindustriellen Fabriken. Neben den Sägmühlen sind sicherlich die Kornmühlen die wohl bekanntesten Mühlentypen. Der Waldreichtum brachte zusätzlich noch die Lohmühlen hervor, die der Lohegwinnung aus Baumrinde für die Gerberei dienten.

Nach oben Zeugen des Mittelalters

Eine Handvoll Burgen hat der Schwäbisch Fränkische Wald ebenfalls zu bieten. Und mit dem Kloster Lorch, das ursprünglich als Grablege für das Geschlecht der Staufer geplant war, einen weiteren Zeugen mittelalterlicher Geschichte.