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Das Randecker Maar


Letzte Aktualisierung: 26.02.2012

Das Randecker Maar unterbricht den schroffen Anstieg an dem ansonsten durch Steilhänge geprägten Albtrauf. Nachdem man den Wald durchfahren hat, erreicht man einen halbkreisförmigen Kessel, der etwas almartiges hat. Die Wiesen und Weiden sind durchsetzt von einzelnen Weidbuchen, solitären Bäumen, mit weit ausladenden, mächtigen Kronen und von verschiedenen mal mehr mal weniger großen, weißen Felsformationen.

Das Randecker Maar – helle Felsen und solitäre Bäume prägen das Bild.
Das Randecker Maar – helle Felsen und solitäre Bäume prägen das Bild. © Marko Leson

Nach obenDie Entstehung des Maares

Doch warum heißt das Randecker Maar eigentlich Maar? Zunächst sollte man klären, was man eigentlich landläufig unter einem Maar versteht.

Die Ursache für die Entstehung eines Maares ist der Ausbruch eines Vulkans. Trifft heiße, aufsteigende Magma auf Wasser, so kommt es zu einer Wasserdampfexplosion (1). In deren Folge bildet sich ein Trichter. Bei der Explosion bildet sich Vulkantuff. Unter Vulkantuff versteht man ein aus dem durch die Explosion erzeugten Gesteinstrümmern und Aschenbestandteilen zusammengesetztes Sedimentgestein. Das herausgeschleuderte Gestein fällt zum Teil wieder zurück oder bildet einen Kraterrand. In diesen Trichter kann sich Wasser ansammeln und einen Maarsee bilden.

So geschah es auch beim Randecker Maar. Der Schwäbische Vulkan verursachte vor 16 – 20 Millionen Jahren in der Gegend um Bad Urach etliche Explosionen. Eine davon führte zur Bildung des Randecker Maares. Ein Krater von ca. 1,2 km Ausdehnung wurde ausgesprengt. Der sich durch die Explosion gebildete Basalttuff ließ eine wasserstauende Schicht entstehen (2). Ein ungefähr 130 m tiefer See entstand und verlandete mit der Zeit zusehends (3). In seinen Sedimenten fand man etliche Fossilien, unter anderem ein Nashorn und ein Mammut.

Verlandet ein See, dann setzt die Entwicklung zum Moor ein. Nicht weit vom Randecker Maar entfernt nahm die Entwicklung genau diesen Lauf: das Schopflocher Moor hat im Grundsatz die gleiche Entwicklungsgeschichte wie das Randecker Maar. Doch ein wichtiges Detail führte zu einer einschneidend anderen Entwicklung. Mit fortscheitender Erosion gelangte das Maar in den Einflussbereich des Zipfelbaches und der zeigte sich wenig konziliant. Der Bach zapfte das Maar an und konnte es entleeren.

Charakteristisch für das Erscheinungsbild des Randecker Maares sind die bereits angesprochenen Felsformationen. Diese auffallenden hellen Steine sind Felsbrocken aus dem Weißen Jura, die zurück in den Krater gerutscht sind (4).

Nach obenDas Randecker Maar und der Vogelzug

Neben der reinen landschaftlichen Schönheit und der interessanten erdgeschichtlichen Entstehung weist das Randecker Maar allerdings nicht wie andere Naturschutzgebiete in der näheren Umgebung botanische Raritäten auf. In dieser Hinsicht ist das Maar eher unterversorgt. Trotzdem hat das Randecker Maar eine besondere Bedeutung, die dazu geführt hat, dass am Rande des Maares eine Forschungsstation für den Vogelzug errichtet wurde.

Die Morphologie des Geländes führt dazu, dass sich der herbstliche Vogelzug an dieser Stelle bündelt. Für die Vögel bedeutet der Albaufstieg ein kraftraubendes Hindernis. Das Randecker Maar aber öffnet sich zum Albvorland und reduziert damit die Belastungen des strapaziösen Anstiegs. Gleichzeitig hilft die besondere Thermik den Albtrauf zu überwinden. Nicht nur Vögel profitieren davon, sondern auch Insekten. Aus diesem Grund widmet sich die Forschungsstation auch dieser Thematik (5).

Nach obenWanderungen im Gebiet

Rund ums Randecker Maar gibt es verschiedene Parkplätze, von denen aus man das Maar besuchen kann. Folgende Wanderbeschreibungen führen am Maar vorbei oder durch das Maar hindurch.


Alle Bilder: © Marko Leson
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