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Natur und Landschaft im Naturpark Stromberg Heuchelberg


Letzte Aktualisierung: 08.06.2010

Der Dreiklang Wald – Weinberg – Wiese bestimmt weithin das Landschaftsbild des Naturparks. Durchschreitet man den Naturpark von Süd nach Nord, dann gelangt man aus wiesengeprägten Bachtälern wie dem Metter– oder Kirbachtal zu den sonnenüberfluteten Südhängen der Strombergberge, auf denen die flurbereinigten Reben stocken. Auf der Bergkuppe schließen sich Laubwälder an, die sich nach Norden über die schattseitigen Hänge erstrecken und häufig bis ins Tal hinein reichen.

Gerade im Herbst zeigt sich der Naturpark von seiner schönsten Seite.
Gerade im Herbst zeigt sich der Naturpark von seiner schönsten Seite. © Marko Leson

Weinbau

Der Naturpark ist geprägt durch den Weinbau. Die südexponierten Bergseiten der Strombergzüge werden fast vollständig von Reben bedeckt. Mit dem Wechsel von Wiese, Wald und Reben hat die Landschaft eine sehr harmonische, liebliche Gestalt. Das die Weinberge vor wenigen Jahrzehnten noch ganz anders aussahen, als sie sich dem heutigen Besucher zeigen, vermutet man zunächst nicht. Und dennoch ist es so.

Die Flurbereinigung hat die Weinberge den wirtschaftlichen Erfordernissen angepasst. Welchen landschaftlichen Reiz alte von Trockenmauern terassierte Weinberge haben, lässt sich heute nur noch an wenigen Stellen erahnen. Was dem naturgenießenden Wanderer ein Leid ist dem Winzer sicherlich eine Freude. Wer einmal eine Trockenmauer gebaut oder saniert hat, ist sicherlich nicht besonders traurig darüber, wenn diese Aufgaben aus seinem Arbeitsbereich verschwinden. In Ochsenbach informiert ein Lehrpfad über die historische Weinlandschaft und gibt auf vielen Schautafeln ein Bild von der mühsamen Arbeit in den Weinbergen.

Trotzdem gingen mit der Flurbereinigung etliche Lebensräume verloren. Wie wertvoll diese Lebensräume sein können, das erkennt man, wenn man verschiedene Naturschutzgebiete besucht, die Teile dieser Landschaft erhalten konnten. Im Naturschutzgebiet Schützinger Spiegel wurde beispielsweise ein brachgefallener Hang gesichert, auf dem orchideenreiche Trespen – Halbtrockenrasen wachsen. Hier findet man größere Bestände der bereits angesprochenen Trockenmauern. Auch das Naturschutzgebiet Füllmenbacher Hofberg ist ein botanisches Kleinod, das einen Besuch unbedingt wert ist.

Nach oben Wald

Der Naturpark ist geprägt durch eichenreiche Wälder mit nur geringen Nadelholzanteilen. Wald stockt im Wesentlichen auf den Bergrücken bzw. den nördlich exponierten Hängen. Die warmen Südhänge sind dem Weinbau vorbehalten.
Die Bergrücken der verschiedenen Strombergzüge sind meist nicht besonders breit. Schon bald fällt das Gelände wieder ab. Auf der Nodseite liegen die schattigeren Hänge. Hier nimmt der Wald häufig Flächen bis ins Tal ein. Die Anteile an Rotbuchen am Bestandesaufbau nehmen dort zu.

Trockenwälder

Der Übergangsbereich zwischen den weinbaulich genutzten Hängen und den auf den Bergsporn wachsenden Eichen-Hainbuchenwälder weist zum Teil extreme Standortverhältnisse auf. Hier finden sich botanisch interessante Trockenwälder mit vorgelagerten trockenen Säumen. Das Naturschutzgebiet Diefenbacher Mettenberg soll insbesondere diesen Biotoptypen schützen. Aber auch die beiden bereits erwähnten Naturschutzgebiete Schützinger Spiegel und Füllmenbacher Hofberg weisen Anteile von Trockenwäldern auf.

Bannwälder

Zwei Bannwälder finden sich im Naturpark. Zum einen der 45,5 Hektar große Bannwald Sommerberg, der auf ein paar Pfaden noch begangen werden kann und der zu einem guten Teil aus Eichenaltholz besteht, zum anderen der mit knapp 15 Hektar deutlich kleinere Bannwald Kesselgraben. Beide Bannwälder liegen nicht weit auseinander und weisen die gleichen Waldgesellschaften auf (Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchen-Wald, Waldziest-Stieleichen-Hainbuchen-Wald, Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchen-Wald, Bacheschenwald).

Kulturgeschichte

Interessant ist auch die Kulturgeschichte des Waldes, war er in dieser Gegend doch lange Zeit das Jagdgebiet der württembergischen Herzöge und Könige. Zeugen dieser Geschichte sind das Kibannele – einem Statuenrest vermutlich der Göttin Diana im Kirbachtal in der Nähe des Kirbachhofs - , das Altertum – einem gemauerten Jagdsitz – und der Königsitz – einer Sandsteinbank in der Nähe von Freudental.

Nach obenBäche und Seen

Zwei von West nach Ost fließende Bäche zerschneiden die Strombergzüge und sind maßgebend für das Landschaftsbild. Metter und Kirbach haben der Landschaft ihr Aussehen verliehen. Streng genommen muss man auch die Zaber erwähnen, die namensgebend für das Zabergäu ist, auch wenn sie fast vollständig außerhalb der offiziellen Naturparkgrenzen fließt.

Die kleinen Seen im Gebiet sind fast alle menschlichen Ursprungs. Aalkistensee und Roßweiher beispielsweise wurden von den Mönchen des Maulbronner Klosters angelegt. Der Untere See ist jünger, seinen Ursprung hatte er aber ebenfalls in der landschaftsgestaltenden Tätigkeit der Maulbronner Mönche. Allerdings wurde der See in den Dreißiger Jahren entwässert und erst viel später 1986/1987 wurde er in seiner heutigen Form von der Naturschutzverwaltung erneut angelegt. Alle drei erwähnten Seen haben eine nicht unerhebliche Bedeutung für den Vogelschutz. Insbesondere der Aalkistensee hat gerade während der Zugzeit eine überregionale Bedeutung.


Alle Bilder: © Marko Leson
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