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Premiumweg Hohenwittlingensteig bei Bad Urach


Letzte Aktualisierung: 22.06.2014

Der Hohenwittlingensteig kommt gerade mal auf 6,5 km. Premium–Wanderung kann man also nicht dazu sagen, doch nur wegen seiner Kürze. Die spektakuläre Wolfsschlucht, die Ruine Hohenwittlingen und der Pfad quer durch den Hang im Ermstal unterhalb großer und kleiner Felswände sowie durch die Kernzone Baldeck machen den Hohenwittlingensteig zu einem einmaligen, wenn auch kurzem Erlebnis. Die Prämierung ist wohlverdient.

Blick ins Ermstal von der Ruine Hohenwittlingen.
Blick ins Ermstal von der Ruine Hohenwittlingen. © Marko Leson

Daten der Wanderung

Wertung

Note 1

Lage der Wanderung

© Baselayer by OpenStreetMap (und) Mitwirkende, Lizenz: ODbL. © Overlays by www.Schoener-Suedwesten.de

Höhenprofil

Höhenprofil

Daten

Länge: 6,21 km

Ausgangspunkt: Parkplatz Hohenwittlingen in Wittlingen.

Parkplatz GPS (Lat,Lon): 48.465459, 9.434906

Wanderkarte: Freizeitkarte 524, Bad Urach - Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Die Detailbeschreibung, die Sie im Downloadbereich aufrufen können, beinhaltet eine genaue Beschreibung mit einer Streckenangabe in Metern von Wegpunkt zu Wegpunkt. Die Wegpunkte finden Sie vermarkt auf der Karte zur Wanderung.

Wanderbeschreibung

Felsen über Felsen

Der Hohenwittlingensteig kommt gerade mal auf 6,5 km. Premium-Wanderung kann man also nicht dazu sagen, doch nur wegen seiner Kürze. Die spektakuläre Wolfsschlucht, die Ruine Hohenwittlingen und der Pfad quer durch den Hang im Ermstal unterhalb großer und kleiner Felswände sowie durch die Kernzone Baldeck machen den Hohenwittlingensteig zu einem einmaligen, wenn auch kurzem Erlebnis. Die Prämierung ist wohlverdient. Grundsätzlich ist der Steig nicht schwer zu begehen, bei feuchter Witterung ist aber Vorsicht auf den zum Teil steilen und rutschigen Traufpfaden angebracht.

Bereits wenn man von Bad Urach aus kommend den Trauf rauf nach Wittlingen entlang der steilen und kurvigen, fast schon schmalen Straße fährt, bekommt man einen ersten Eindruck, was einem auf dem Hohenwittlingensteig erwarten kann. In Wittlingen selbst ist der Weg zu dem etwas außerhalb gelegenen Wanderparkplatz recht gut beschildert. Mit ein klein wenig Konzentration verpasst man keines der Schilder "Hohenwittlingen" und erreicht bald schon den Wanderparkplatz. Ein einmaliges Alberlebnis kann beginnen.

Wolfsschlucht

Ausgangspunkt ist der Parkplatz Hohenwittlingen in Wittlingen. Von hier folgt man zunächst einem etwas breiteren Weg bergab und gelangt so zu einer Klinge im Wald (Wegpunkt 0–1). Bis zu zehn Meter unterhalb des Wanderweges fließt ein Bach - oder besser gesagt befindet sich ein Bachbett durch das irgendwann im Laufe des Jahres Wasser fließt. Wie ein weißes Band zieht sich das im Sommer trocken gefallene Bachbett durch den Wald. Hell kontrastiert es gegen das Grün der umgebenden Vegetation oder das abgefallene, braune Laub der angrenzenden Buchenwälder. Ein Rinnsal ist dieser Bach nicht, der weiße Kalkschotter ist durchaus mehrere Meter breit. Während in der Tiefe der Bach rauscht – so er denn Wasser führt – wandert man an durch den Wegbau frei gelegten Felswänden vorbei.

Hinweisschilder haben bereits auf die Wolfsschlucht hingewiesen und eine Sekunde lang ist man versucht zu denken, dass irgendein cleverer Touristikmanager diese Klinge kurzerhand zu Schlucht erklärt hat. Doch weit gefehlt. Nach relativ kurzer Zeit taucht vor einem plötzlich eine Felswand auf. Der Weg geht in einen schmalen Pfad über und führt bergab, schließlich hilft eine stählerne Leiter die letzten Meter hinab – und während man so dem Weg mit seinen Blicken folgt, erkennt man wie sich der Bach zwischen dieser Felswand und einer gegenüberliegenden, etliche Meter hohen Wand seinen Weg erzwungen hat - wir sind in der Wolfsschlucht angekommen.

Ein bisschen gurgelndes Wasser wäre jetzt schön – ein kleiner Wasserfall könnte an der Stufe sein, an der wir beim Abstieg vorbeikommen. Doch im Sommer reicht es gerade mal dazu, dass die Moospolster, die die Felsen an der Stufe überwachsen, nur ein bisschen vor Feuchtigkeit tropfen.

Nun geht es zwischen den eng beieinanderstehenden Felswänden hindurch eine Felstreppe hinab. Nach wenigen Metern haben wir den klammartigen Teil der Wolfsschlucht durchschritten. Vor uns öffnet sich ein breiter Trog. Einem Pfad folgend (Wegpunkt 2) erreichen wir eine Brücke. Der Blick zurück lohnt sich. An der feuchten mit grünem Moos überzogenen Felswand wächst in großer Menge die Hirschzunge, ein breitlappiger Farn mit zungenförmigen Blättern.

Von der Schillingshöhle zur Ruine Hohenwittlingen

Schillerhöhle
Um die Schillerhöhle ranken sich einige interessante Anekdoten. © Marko Leson

Danach befinden wir uns bald darauf wieder im Anstieg. Zunächst recht gemächlich ansteigend, wird es dann kurz mal etwas steiler. Stufen im Hang erleichtern dabei den Aufstieg. In einer Linkskurve unterhalb einer Felsnase fällt rechts ein gelber "Fleck" auf (Wegpunkt 3). Anders als bei den sonst weißen Felsen herrscht hier ein etwas gelblicher Farbton vor. Neugierig geworden und angelockt durch das Warnschild "Absturzgefahr" steht man plötzlich vor einer Höhle der Schillerhöhle, die auch Schillingshöhle Info genannt wird (1) (2) . Weiter geht es bergauf. An einer T-Kreuzung (Wegpunkt 4) führt der Hohenwittlingensteig nach rechts und erreicht eine steinerne Hütte (Wegpunkt 5). Links geht es weiter den Trauf entlang und geradeaus kann man einen Abstecher zur Ruine Hohenwittlingen Info machen. Diesen sollte man auch nicht versäumen, denn vom Bergfried aus hat man einen herrlichen Blick in das Ermstal.

Ab diesem Abzweig hat der Hohenwittlingensteig alles, was man sich von einer herrlichen Traufwanderung verspricht: schmale, sich an den Fels anschmiegende Wege, steile Felswände, Felsköpfe und urige Buchenwälder. Zunächst geht es weitgehend hangparallel weiter, dann allmählich bergab und immer wieder unterhalb größerer und kleinerer Felsformationen entlang (Wegpunkt 6–7). Schließlich steht man vor einer richtig großen Wand. Stimmen von Menschen, die man nicht sieht, klappernde metallische Geräusche untermalt mit Geschnaufe und angestrengtem Gegrunze lassen nur einen Schluss zu: hier wird geklettert (3). Der Geschlitzte Fels ist einer von verschiedenen Felsen in der Umgebung (4) an denen geklettert werden darf.

Der Abstieg ins Tal hat einen Schönheitsfehler - der Verkehrslärm der durch das Tal führenden Straße von Urach nach Münsingen ist heftig, man fühlt sich in unmittelbare Nähe einer Autobahn versetzt. Nach dem Abstieg kommt der Aufstieg (Wegpunkt 8–16). Diesmal jedoch nur noch über gemütliche breite, wenn auch zum Teil überraschend steile Forstwege. Sie führen uns durch die Kernzone Baldeck - die noch Jahrzehnte bis Jahrhunderte von jeder Urwaldromantik entfernt ist bergauf und schließlich durch eine Obstwiese zurück zum Parkplatz.


Alle Bilder: © Marko Leson
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ZurückRuine Hohenwittlingen

Die Ruine Hohenwittlingen liegt wie der Name schon sagt oberhalb des Ortes Wittlingen und thront über dem Ermstal. Die Burg hat eine kleine Informationstafel mit einer lustigen oder zumindest in diesem Zusammenhang ungewohnten Redewendung. Nachdem die Burg allmählich zerfiel wurde sie im 17. Jahrhundert genutzt um "Wilderer und andere Bösewichte" einzusperren. Die Bösewichte wurden von einem "reisigen Forstknecht" bewacht. Nun könnte man meinen, hier läge ein Schreibfehler vor und es sollte riesig heißen. Doch dann wäre die Innschrift wirklich skuril. Ein Blick in die Wikipediaklärt über den Begriff "reisig" auf: "Reisig wurden im Mittelalter gewappnete Dienstleute oder berittene Begleitpersonen bezeichnet. Im 16. Jahrhundert bezeichnete man mit diesem Begriff einen (bewaffneten) Reiter im Gegensatz zum Fußvolk."

ZurückSchillingshöhle

Zur Schillingshöhle, die man mit einer Taschenlampe bewaffnet und etwas Vorsicht begehen kann, gibt es ein paar nette Anekdoten. Leider weist kein Schild auf diese kleinen interessanten Geschichten hin. Der Roman Rulaman von David Friedrich Weinland spielt zum Teil in dieser Höhle. Wer sich mit der Schwäbischen Alb beschäftigt, wird früher oder später über Rulaman stolpern. Dabei handelt es sich um einen Jugendroman aus dem Jahr 1878, der in der Steinzeit spielt und bis heute aufgelegt wird. Es gibt noch eine weitere Anekdote. So soll sie ihren Namen von einem 1341 bei der Bärenjagd hier verunglückten Menschen namens Schilling haben. Der gleiche Mann war auch Namensgeber des Schillingskreuzes am Hörnle.


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