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Die Xanderklinge, abenteuerliche Wildnis im Nagoldtal


Letzte Aktualisierung: 23.06.2014

Ein kleiner Bach schlängelt sich zwischen moosbewachsenen Steinen Richtung Nagold. Grün ist hier die alles beherrschende Farbe. Ein Pfad folgt dem Bach und verliert sich kurz vor dem Wasserfall im Nirgendwo. Ab hier ist die Klinge unbegehbar. Man kommt sich vor, als wäre man in einer abgelegenen, einsamen Schlucht irgendwo in unberührter Wildnis gelandet. Und zum Teil stimmt das auch. Die Begehung der Xanderklinge verlangt vom Wanderer ein gewisses Maß an Geländegängigkeit. Je nach Witterungsverhältnissen wird gar vor ihrer Begehung gewarnt.

In der Xanderklinge.
In der Xanderklinge. © Marko Leson

Hinkommen

Es gibt zwei Möglichkeiten sich der Xanderklinge zu nähern. Zum einen von Holzbronn (1), zum anderen vom Nagoldtal aus kommend. Empfehlenswert ist der Weg von unten nach oben, sprich von der Nagold aus Richtung Holzbronn.

Aus Süden kommend folgt man dem breiten Forstweg entlang der Bahnlinie im Nagoldtal. Sobald der Weg steil den Berg hinaufführt, wandert man geradeaus weiter und biegt nach wenigen Metern rechts ab. Es ist nicht zwingend unmittelbar erkennbar, wo man her gehen muss, aber man findet den Eingang zur Klinge dann doch.

Warnung

Begrüßt wird man bald von einem in jeder Hinsicht irritierendem Schild. Zunächst wird der Besucher darauf hingewiesen, dass er hier so eigentlich irgendwie doch nicht recht willkommen ist.

Nach §32 des Landesnaturschutzgesetzes ist die Xanderklinge geschützt, weswegen es keinen offiziellen Pfad gibt. Das, was sich vor einem erstreckt, muss daher ein inoffizieller Pfad sein. Auf diesen inoffiziellen Pfad lässt sich die Xanderklinge recht gut betreten - ausnahmsweise, wie das Schild sagt, und auch nur bis zum Wasserfall.

Ferner wird noch vor den Gefahren der Natur gewarnt, dass „Hochwasser, Steinschlag und Totholz“ trotz vorhandener „ausgeprägter Trittsicherheit“ dem Besucher übel mitspielen können und man sich daher nur in „absoluter Eigenverantwortung“ in die Klinge wagen darf. Die Trittsicherheit sollte allerdings tatsächlich vorhanden sein. Wer wackelig auf den Beinen ist, wenn er befestigte Wege verlässt, der hat hier nichts verloren. Vernünftiges, profiliertes Schuhwerk versteht sich auch von selbst.

In der Xanderklinge

Hat man sich nicht abschrecken lassen und mutig die Klinge betreten, dann führt ein schulterbreiter Pfad bald dicht am Xanderklingenbach vorbei. Zwischen Felswand und dem mehrere Meter unterhalb fließendem Bach wird's erst mal eng. Doch diese Passage kann man schnell hinter sich lassen. Die Klinge weitet sich. Dicke Moospolster liegen auf den Felsbrocken und dominieren mit ihrem Grün die gesamte Szenerie. Farne wachsen zwischen den Felsen und auf ihnen und in Nischen in den Felswänden. Auch das Bachbett ist übersät mit Felsen, manche frisch hinuntergekullert, noch ohne jedes Moos. Ihr leuchtendes Buntsandsteinrot hebt sich deutlich hervor. Lange können sie noch nicht hier unten in dem feuchten Klingenklima liegen. Unweigerlich muss man an den Steinschlag denken, vor dem das Eingangsschild ausdrücklich gewarnt hat. Allerdings sind sie eher die Folge menschlich ausgelösten Steinschlags durch die oberhalb der Klinge vor noch nicht all zu langer Zeit durchgeführte Wegbaumaßnahme, als dass sie sich von allein auf den Weg bergab gemacht hätten.

In dem Steilhang über uns liegt manch toter Baum, und der ein oder andere sieht aus, als könne er tatsächlich bei Gelegenheit etwas weiter hinabrutschen. So folgt man dem Pfad tiefer in die Klinge hinein. Zunächst noch recht deutlich zu erkennen, verliert er sich bald im Bachbett. Die letzten Meter bis zum Wasserfall werden schließlich zunehmend schluchtartig. Links und rechts ziehen steile Felswände empor. Nun muss man eng an der Felswand entlang gehen. Über Stock und Stein geht's voran. Die eigenen Füße - je nach Wasserstand - vom Bach umspült, steht man endlich unterhalb des Wasserfalls.

Um die Klinge zu verlassen, geht man wieder ein paar Meter zurück und nimmt den Steilaufstieg. Oberhalb der Klinge verläuft ein breiter Erdweg, dem man Richtung Holzbronn folgt. Es dauert gar nicht lange, dann zweigt ein Pfad ab. Er endet an einer Aussichtsplattform von der aus man einen Blick hinab werfen kann.

Meinung

In der Klinge selbst wurden mit atemberaubender Ignoranz und unter Missachtung der Schönheit der Natur alle paar Meter Felsen verschandelnde Schilder angebracht. Auf diesen befinden sich wohl von irgendjemanden für besinnlich gehaltene Sprüche. Der besondere Witz daran ist, dass einem auf dem eingangs erwähnten Schild quasi ausnahmsweise nur die Begehung erlaubt wird, man aber um den ein oder anderen sinnfreien Text überhaupt lesen zu können, den Pfad verlassen und querfeldein gehen muss. Halleluja!

Wanderungen im Gebiet

Durch die Xanderklinge führen die folgenden Wanderungen:


Alle Bilder: © Marko Leson
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